Asklepios und Ministerium planen für Melsungen neu
VON DAMAI D. DEWERT
Melsungen – Der Neubau der Melsunger Asklepios-Klinik könnte auf der Kippe stehen. Das befürchtet unter anderem Günter Rudolph. Der hessische SPD-Landtagsabgeordnete kritisiert außerdem die unzureichende Kommunikation von Sozialministerium und Asklepioskonzern.
Die Befürchtung von Rudolph fußt auf einem Satz in der Antwort auf eine Anfrage im hessischen Landtag. Dort heißt es vom Ministerium, dass unter Berücksichtigung des künftigen Umfangs des
Versorgungsangebotes auch eine Sanierung des Bestandsgebäudes anstelle des Neubaus in Betracht zu ziehen sei.
Zur Begründung führt das Ministerium an, dass nach derzeitigen Kostenschätzungen davon auszugehen sei, dass eine Sanierung des Bestandsgebäudes weniger Geld kosten würde und somit auch weniger Fördergeld fließen müsste. 2016 hatte das Sozialministerium 15 Millionen Euro zugesagt. Aktuell werde geprüft, ob das nicht verwendete Fördergeld für andere Maßnahmen zur Verbesserung der stationären Versorgung in der Region Melsungen eingesetzt werden könnte.
Von Asklepios heißt es dazu: „Aktuell befinden wir uns zur Planung und Ausgestaltung eines Neubaus der Klinik in Gesprächen mit dem hessischen Sozialministerium.“ Dem Ausgang dieser Gespräche könne man nicht vorgreifen, sagt Klinikmanager Fabian Mäser.
Die Grünen-Fraktion im Stadtparlament hatten in einer Anfrage wissen wollen, ob es stimme, dass das OP-Bereitschaftspersonal abgeschafft sei und in Melsungen bereits nach 16 Uhr keine
Operationen mehr stattfänden. Dem widerspricht Mäser. An der Klinik bestehe nach wie vor rund um die Uhr ein chirurgischer Bereitschaftsdienst. Auch würden ambulante und stationäre
Operationen am Standort Melsungen vorgenommen.
Der Informationsstand für Stadt und Einwohner sei ungenügend, sagt Günter Rudolph. Es müsse Schluss sein mit dieser Volksverdummung. Auch die Stadt und der Magistrat seien zutiefst
verunsichert, sagt Melsungens Bürgermeister Markus Boucsein. Es gebe keinerlei Informationen.