Umweltministerium hat das Nicht-Einbeziehen zu einer Meisterdisziplin gemacht

Bild: Angelika Aschenbach

Anlässlich der Aktuellen Stunde im Hessischen Landtag zu den Bauernprotesten erklärte der landwirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Heinz Lotz, heute:

„Tatsächlich ähneln die Proteste der Bauern in mindestens einem Punkt den Fridays-for-Future-Protesten. Es reicht nämlich nicht, wenn man ihnen über die Köpfe streichelt und sagt: Euer Protest und Euer Engagement sind ganz toll. Nein, die Landwirte wollen ernst genommen und vor allem einbezogen werden.“

Allerdings habe das Hessische Umweltministerium in den vergangenen Jahren das Nicht-Einbeziehen zu einer Meisterdisziplin gemacht. Sei es beim Wald, beim Wolf, bei Wilke oder bei der Landwirtschaft. „Dieses Ministerium fragt nur diejenigen vorher, von denen sie die Antworten erwarten, die sie gerne hätten und wenn es dann schiefläuft, dann waren es alle andere, nur nicht die grüne Ministerin Hinz“, sagte Heinz Lotz in Wiesbaden. So habe es die Ministerin auch wieder am Dienstag während der Bauernproteste in Wiesbaden gehalten, in dem sie die Schuld stets bei den Anderen suche.

Grundsätzlich zeigte sich Lotz davon überzeugt, dass die Landwirte sehr wohl zu einem Umstieg auf eine ökologischere und klimafreundlichere Landwirtschaft bereit seien – sie müssten jedoch auch davon leben können. „Und deshalb bin ich zwiegespalten, ob eine rein wissenschaftlich gelenkte Landwirtschaftspolitik aktuell funktioniert. Denn Landwirtschaft ist mehr als Wissenschaft. Hier stehen Menschen und gesellschaftliche Strukturen dahinter. Gleichzeitig müsse Landwirtschaft sich auch stärker als bislang am Gemeinwohl orientieren“, so Heinz Lotz.